Bäume für die Zukunft in der Au

 

Bei schönstem Frühlings Wetter sind am 15., 16., und 18. März 2024 fast 250 Bürger:innen aus St. Andrä-Wördern und Umgebung zusammengekommen um auf einem 1,3 Hektar Kahlschlag am Ortsrand beim alten Auhof einen kleinen Wald zu pflanzen.

 

Die Bürgerinitiative „Bäume für die Zukunft“ hat zu diesem Projekt eingeladen und in kurzer Zeit viele an zukunftsweisendem Naturschutz interessierte Menschen motiviert, konkret mitzutun. Das Echo war vom ersten Moment an überwältigend und bestärkend.

 

Am Montagabend waren die ca. 4000 Bäume sorgfältig und liebevoll gepflanzt, kenntlich gemacht und, dank der vielen engagierten Kinder, auch gegossen.

 

Entstanden ist die Idee zu dieser Kooperation im Rahmen einer Veranstaltung des Naturschutzbundes in der Gemeinde.

 

Beim Thema „was wünschen wir uns für den Wald in der Au“ waren die unterschiedlichen Meinungen zwischen Wirtschaftstreibenden und Bürgern deutlich geworden. Die Wirtschaftsseite hätte Hybridpappeln pflanzen müssen die sehr schnell wachsen und in ca. 40 Jahren schon geerntet werden können, die Bürger:innenseite wünschte sich einen für die harte Au standortgemäßen Laubwald mit Stieleichen, Bergahorn, Linde, Flatterulme und anderen Laubbäumen, der lange Zeit braucht um aufzukommen, der dann aber auch über mindestens 100 Jahre Bestand hat.

 

Aus der scheinbaren Unvereinbarkeit der Standpunkte und dem Formulieren dessen, was es braucht um die unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen, wurde ein verbindliches Kooperationsprojekt.

 

Auf der einen Seite der Landwirt Josef Spanny und Forstbesitzer Florian Kirchner, auf der anderen Seite Bürger:innen die sich auf dieses gemeinsame Projekt einlassen wollten.

 

Die Forstseite bestellte die gewünschten Baumarten, kümmerte sich um Lieferung und Infrastruktur, die Bürger:innenseite rief die Menschen zusammen, organisierte die Abläufe und die Einschulung von Koordinator:innen, die vor Ort dann die Pflanzer:innen einschulen konnten. Es wurden T-Shirts gedruckt, jede/r Teilnehmer:in wurde eingeladen Spaten und Kübel mitzubringen und für die eigene Verpflegung zu sorgen.

 

Mit Begeisterung und Tatkraft und feiner musikalischer Begleitung wurde der erste Teil dieses enkeltauglichen Projektes abgeschlossen.

Um die Bäume gut zu unterstützen braucht es nun in den kommenden Jahren immer wieder Pflegemaßnahmen um Waldreben und Gestrüpp niedrig zu halten.

 

 

Die Bäume lohnen uns dieses Engagement schon jetzt mit einer Fülle von Gaben. Neben der Umwandlung von Co2 in Sauerstoff und dem nachhaltigen Beschatten des Bodens bringen sie viele weitere Geschenke mit; eine Vielfalt von Insekten, Vögeln, Kleinsäugern sowie reichhaltigen Bodenbewuchs mit Kräutern und Pilzen. Das Grundwasser wird durch ihr Wurzelwerk günstig beeinflusst und die langsam wachsende Humusschicht wird eine lebendige Basis für vielfältiges Leben bieten. Die meisten der genannten Bäume können sehr alt werden und in ihrem Zusammenwirken mit anderen Lebewesen auch mit extremeren Wetterverhältnissen wie wir sie zu erwarten haben umgehen.